Wie Du Dich auf einen Blackout vorbereitest – Stromausfall überstehen mit System

Wie Du Dich auf einen Blackout vorbereitest – Stromausfall überstehen mit System

Was passiert, wenn plötzlich der Strom ausfällt? Kein Licht, kein Internet, kein Handyempfang. Die Kaffeemaschine bleibt stumm, das Wasser wird kalt, die Heizung setzt aus. Über viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind, machen wir uns im Alltag kaum Gedanken – bis sie auf einmal nicht mehr verfügbar sind.

Ein flächendeckender Stromausfall – auch Blackout genannt – ist kein Science-Fiction-Szenario. Behörden wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rechnen ernsthaft mit der Möglichkeit eines solchen Ereignisses und empfehlen der Bevölkerung, sich entsprechend vorzubereiten. Auch Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr trainieren regelmäßig genau solche Lagen, um handlungsfähig zu bleiben.

Die Kombination aus naturbedingten Extremereignissen, technischen Schwachstellen, hybriden Bedrohungen und einer angespannten außenpolitischen Lage führt dazu, dass kritische Infrastrukturen immer häufiger ins Visier geraten. Ein Stromausfall hätte massive Auswirkungen auf fast alle Lebensbereiche – sowohl im öffentlichen als auch im privaten Umfeld.

Was ist ein Blackout?

Ein Blackout ist ein großflächiger, ungeplanter Stromausfall, der sich nicht lokal auf eine Straße oder ein Stadtviertel beschränkt, sondern ganze Regionen oder sogar Länder lahmlegen kann. Anders als bei einem kurzen Stromausfall nach einem Gewitter oder einer defekten Sicherung dauert ein Blackout mehrere Stunden, im Extremfall sogar Tage oder Wochen – mit weitreichenden Folgen.

Mögliche Auslöser für einen Blackout sind:

  • Technische Störungen oder Überlastungen im Stromnetz
  • Naturkatastrophen wie Stürme, Überschwemmungen oder extreme Hitze
  • Cyberangriffe oder gezielte Sabotage kritischer Infrastruktur
  • Netzinstabilität durch Energieimport- und Exportabhängigkeiten im europäischen Verbundnetz
  • Menschliches Versagen in Steuerzentralen oder Kraftwerken

Ein Blackout unterscheidet sich von einer normalen Strompanne vor allem durch seinen Umfang und die Dauer. Denn je länger der Strom ausbleibt, desto mehr gerät aus dem Gleichgewicht: Versorgung, Kommunikation, Mobilität, Sicherheit.

Wie wahrscheinlich ist ein Stromausfall in Deutschland?

Deutschland verfügt über eines der stabilsten Stromnetze der Welt. Doch trotz dieser technischen Zuverlässigkeit schließen Fachleute einen großflächigen Stromausfall nicht aus. Vor allem durch zunehmende Belastung, angespannte außenpolitische Lagen und neue Bedrohungsszenarien steigt das Risiko – nicht täglich spürbar, aber strategisch relevant.

Mehrere Faktoren erhöhen in den letzten Jahren die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts:

  • Zunehmende Netzschwankungen durch die Energiewende
  • Hybride Bedrohungen durch Angriffe auf kritische Infrastruktur
  • Extremwetterereignisse und Naturkatastrophen
  • Internationale Abhängigkeiten im europäischen Stromverbundnetz

Am 28. April 2025 kam es in Spanien und Portugal zu einem großflächigen Stromausfall, der auch Andorra und Teile Südfrankreichs erfasste. Innerhalb weniger Sekunden fiel in weiten Teilen der Iberischen Halbinsel der Strom aus. Millionen Menschen waren betroffen. Ampelanlagen, U-Bahnen, Mobilfunknetze und Krankenhäuser waren beeinträchtigt. Die Wiederherstellung dauerte bis zum nächsten Morgen. Dieser Vorfall zeigt eindrucksvoll, wie schnell das tägliche Leben fast zum Stillstand kommen kann.

Welche Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens sind von einem Blackout betroffen?

Ein länger andauernder Stromausfall betrifft nahezu alle Lebensbereiche – teils direkt, teils indirekt. Besonders kritisch ist der Ausfall elektrischer Heizsysteme, denn ohne Strom funktionieren Steuerungen und Umwälzpumpen nicht mehr. Gerade im Winter wird es dadurch schnell ungemütlich – und gefährlich.

Auch die Wasserversorgung ist betroffen: Ohne funktionierende Pumpenanlagen fließt kein Wasser mehr aus dem Hahn, Toilettenspülungen fallen aus, und die Hygiene wird zur Herausforderung.

Kommunikationssysteme wie Mobilfunk, Festnetz und Internet brechen ohne Strom ebenfalls zusammen. Router, Funkmasten und Rechenzentren funktionieren nur so lange, wie ihre Notstromversorgung reicht – falls überhaupt vorhanden. Notrufe sind unter Umständen nicht mehr erreichbar.

Im Handel werden Kassensysteme unbrauchbar, Supermärkte schließen, Kühlketten brechen – die Lebensmittelversorgung steht schnell still. Auch medizinische Einrichtungen können ohne Strom nur eingeschränkt arbeiten – Kühlung von Medikamenten, technische Geräte und digitale Patientensysteme sind betroffen.

Verkehr und Infrastruktur geraten ins Stocken: Ampeln, Bahnsysteme, Tunnelbelüftungen oder Tankstellen funktionieren nicht. Auch die öffentliche Sicherheit ist eingeschränkt, da Polizei und Rettungsdienste bei einem flächendeckenden Blackout an ihre Grenzen geraten. Um Polizei und Rettungsdienste bei einem Stromausfall zu entlasten, kann jeder individuelle Vorkehrungen treffen, um sich auf den Ernstfall vorzubereiten.

Wie bereite ich mich auf einen Blackout vor?

Ein mehrtägiger Stromausfall bringt mehr mit sich als Dunkelheit. Wenn Wasser, Heizung, Kommunikation, Supermarkt, medizinische Versorgung und Sicherheit ausfallen, braucht es mehr als nur ein paar Kerzen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt für verschiedene Krisenszenarien – auch Stromausfälle – eine Eigenvorsorge für mindestens zehn Tage. Wie Du das konkret umsetzt, erfährst Du in den folgenden Teilbereichen.

Wasserversorgung

Ohne Strom funktioniert kein Pumpwerk – weder im Wasserwerk noch im Hochhaus. Wenn kein Druck mehr auf der Leitung ist, kommt aus dem Hahn bald nichts mehr. Trinkwasser ist dann schnell Mangelware. Pro Tag solltest Du mit mindestens zwei Litern Trinkwasser pro Person rechnen, bei körperlicher Aktivität oder Hitze entsprechend mehr. Lagere das Wasser in lebensmittelechten Kanistern oder Flaschen und achte auf einen dunklen, kühlen Standort. Für zusätzliche Hygienezwecke (z. B. Händewaschen, Toilettenspülung) ist es sinnvoll, auch Brauchwasser einzuplanen. Falls Du auf alternative Wasserquellen wie Regentonnen zurückgreifen willst, brauchst Du Filter oder Entkeimungsmittel, um daraus trinkbares Wasser zu machen.

Hilfreiche Ausrüstung für die Wasserversorgung bei einem Stromausfall:

Lebensmittelvorrat

Wenn Kühlketten zusammenbrechen und der Supermarkt geschlossen bleibt, bist Du auf Deinen Vorrat angewiesen. Setze auf Lebensmittel, die ohne Kühlung haltbar, möglichst einfach zuzubereiten und satt machend sind. Konserven, Dosenbrot, haltbare Snacks und Notnahrung haben sich dabei besonders bewährt.

Trockenprodukte wie Reis, Nudeln oder Linsen lassen sich gut lagern, benötigen zur Zubereitung aber Wasser und eine Kochmöglichkeit – beides ist im Blackout nicht selbstverständlich. Planst Du mit solchen Lebensmitteln, brauchst Du zwingend einen Notkocher und genügend Wasserreserven.

Konserven und Essen aus Einmachgläsern haben dagegen den Vorteil, dass sie auch kalt direkt verzehrt werden können. Schmeckt vielleicht nicht ganz so gut wie warm – aber es macht satt, ist vollwertig und ohne Aufwand verzehrbar. Für längere Krisenzeiten empfiehlt sich außerdem eine Kombination aus lang haltbarer Trekkingnahrung (z. B. gefriergetrocknet) und kompakter Notnahrung, die sofort gegessen werden kann.

Hilfreiche Ausrüstung für die Lebensmittelversorgung bei einem Stromausfall:

  • Konservendosen (Eintöpfe, Gemüse, Fleisch, Fisch – auch kalt essbar)
  • Einmachgläser mit selbst eingekochten Gerichten
  • Gefriergetrocknete Trekkingnahrung (zubereitbar mit heißem Wasser, z.B. Tactical Foodpack oder Trek'n'Eat)
  • Notnahrung / Kompaktverpflegung (z. B. BP-5, NRG-5 – sofort verzehrbar, hochkalorisch)
  • Dosenbrot, Zwieback, Knäckebrot
  • Snacks: Nüsse, Müsliriegel, Trockenfrüchte mit langem MHD
  • Trockenprodukte (Reis, Nudeln, Linsen – lange haltbar, aber kochbedürftig)
  • Manuelle Dosenöffner
  • Thermobehälter zum Warmhalten

Kochen ohne Strom

Fällt der Strom aus, funktionieren Herd, Wasserkocher und Mikrowelle nicht mehr – und damit auch jede Möglichkeit, Essen zu erwärmen oder Wasser zu kochen. Wer auf warme Mahlzeiten nicht verzichten will, braucht eine stromunabhängige Kochlösung.

Campingkocher mit Gaskartuschen sind dabei die gängigste und einfachste Methode. Auch Spiritus- oder Hobo-Kocher sind brauchbare Alternativen. Achte bei Gaskartuschen unbedingt auf die richtige Lagerung: Sie dürfen niemals im Keller oder geschlossenen Räumen gelagert werden, sondern gehören kühl, trocken und gut belüftet in Garage oder Schuppen.

Im Betrieb sollten Kocher nur mit ausreichender Belüftung verwendet werden – im Idealfall im Freien. Wichtig ist außerdem, dass Du Zündquellen griffbereit hast, die auch bei Feuchtigkeit zuverlässig funktionieren.

Kochgeschirr brauchst Du in der Regel nicht extra zu beschaffen – vorhandene Töpfe aus Edelstahl oder Emaille genügen.

Hilfreiche Ausrüstung zum Kochen bei einem Stromausfall:


Wärme

Wenn die Stromversorgung ausfällt, fällt in vielen Haushalten auch die Heizung aus – selbst bei Öl- oder Gasheizungen, da deren Steuerung elektrisch läuft. In schlecht isolierten Gebäuden kann es innerhalb weniger Stunden empfindlich kalt werden. Besonders gefährdet sind kleine Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Kreislauf.

Um Dich warm zu halten, solltest Du mehrere Maßnahmen kombinieren. Bewährt hat sich das sogenannte Zwiebelprinzip: Ziehe mehrere Kleidungsschichten übereinander, um die Körperwärme besser zu speichern. Mütze, Schal, dicke Socken und Handschuhe gehören ebenfalls dazu – denn ein großer Teil der Körperwärme geht über den Kopf und die Extremitäten verloren.

Zusätzlich hilft es, sich auf einen einzelnen, gut isolierten Raum zu beschränken und diesen durch geschlossene Türen, Vorhänge oder Decken gegen Kälte abzuschirmen. Isomatten, Decken und Schlafsäcke mit niedrigem Komfortbereich (unter 0 °C) halten die Wärme über Nacht.

Wenn Du eine alternative Wärmequelle nutzen willst, etwa eine Camping-Gasheizung oder einen Gaskatalytofen, ist Vorsicht geboten: Viele dieser Geräte sind ausdrücklich nicht für den Gebrauch in geschlossenen Innenräumen zugelassen, da sie Sauerstoff verbrauchen und CO₂ oder sogar Kohlenmonoxid freisetzen. Nutze sie nur in gut belüfteten Räumen – idealerweise draußen oder in halboffenen Bereichen – und ausschließlich mit CO-Melder.

Hilfreiche Ausrüstung zur Wärmeversorgung bei einem Stromausfall:

  • Warme Kleidung
  • Thermodecken, Isomatten, Wolldecken
  • Schlafsäcke
  • Handwärmer (chemisch, elektrisch oder wiederverwendbar)
  • Gasheizer oder Katalytöfen (nur mit CO-Warner und Frischluftzufuhr)
  • CO-Melder (batteriebetrieben)
  • Brennmaterial (z. B. Gas, Holzbriketts – korrekt gelagert)
  • Dichte Vorhänge, Teppiche oder Decken zum Abdichten von Fenstern und Türen


Licht

Ohne Strom bedeutet Nacht wirklich Dunkelheit – und das kann zur Gefahr werden. Stirnlampen sind ideal, weil Du beide Hände frei hast. Ergänze sie mit batteriebetriebenen Laternen und Taschenlampen. Solarleuchten, wie sie im Garten genutzt werden, lassen sich tagsüber laden und nachts verwenden. Kerzen und Öllampen sorgen für Licht, sind aber brandschutztechnisch heikel – hier brauchst Du sicheren Stand und Aufsicht. Denk auch an passende Ersatzbatterien für alle Geräte.

Hilfreiche Ausrüstung für die Beleuchtung bei einem Stromausfall:

 

Stromversorgung bei Stromausfall

Nicht jeder Haushalt hat die gleichen Möglichkeiten, Strom im Notfall bereitzustellen. Deshalb solltest Du Deine Vorsorge individuell auf Deinen Bedarf abstimmen. Powerbanks reichen für Smartphones und Taschenlampen, sind aber bald leer. Wer Geräte länger betreiben oder regelmäßig laden will, sollte über Solarpanels oder einen kleinen Generator nachdenken. Auch Balkonkraftwerke mit Speicher und Inselbetrieb-Funktion können eine Lösung sein – wenn sie technisch vorbereitet sind.

Um den eigenen Strombedarf realistisch einschätzen zu können, empfiehlt es sich, eine Liste mit allen Geräten zu erstellen, die im Ernstfall wirklich gebraucht werden – etwa Radio, Taschenlampe, Handy, medizinische Geräte oder ein kleiner Kocher. Anschließend kannst Du den Energieverbrauch dieser Geräte (in Watt oder Wh) recherchieren und den Gesamtbedarf berechnen. Ein Wasserkocher beispielsweise verbraucht rund 2000 Watt und ist daher nur schwer effizient mit Notstrom zu betreiben. Ein Smartphone oder ein Laptop hingegen benötigen deutlich weniger Energie.

Das hilft Dir bei der Entscheidung: Reicht eine Powerbank? Oder brauchst Du ein Solarpanel oder einen Generator? Wichtig ist, sich auf das Wesentliche zu beschränken – also nur die Geräte einzuplanen, die wirklich notwendig sind.

Hilfreiche Ausrüstung zur Stromversorgung bei einem Stromausfall:

  • Powerbanks (möglichst mit hoher Kapazität)
  • Faltbare oder stationäre Solarpanels mit USB- oder 12V-Ausgang
  • Generatoren (Benzin, Diesel, Gas – nur im Freien betreiben)
  • Balkonkraftwerke mit Inselwechselrichter und Akkuspeicher
  • USB-Ladegeräte und passende Kabel
  • Ladegeräte mit Kurbel- oder Solarbetrieb


Information und Kommunikation

Wenn der Strom ausfällt, bricht oft auch die Kommunikation weg – und das schneller, als man denkt. WLAN-Router funktionieren sofort nicht mehr, und auch das Mobilfunknetz ist nur bedingt ausfallsicher. Mobilfunkmasten haben zwar oft eine Notstromversorgung, aber diese hält meist nur wenige Stunden. In einem großflächigen Blackout können Telefonie, mobile Daten und selbst der Notruf vollständig ausfallen.

Damit Du trotzdem offizielle Informationen, Warnmeldungen oder Verhaltensanweisungen erhältst, brauchst Du ein batteriebetriebenes oder kurbelbetriebenes Radio. UKW reicht meist aus, besser sind Geräte mit Kurzwellenempfang und Notfrequenzen. Besonders sinnvoll sind Kombigeräte, die zusätzlich über eine Lampe oder USB-Ladefunktion verfügen.

Notiere Dir außerdem wichtige Telefonnummern und Adressen analog – auf Papier oder als wetterfeste Karte – denn ohne Strom funktionieren auch gespeicherte Kontakte auf dem Handy irgendwann nicht mehr. Wenn Du mit Familie oder Nachbarn vernetzt bist, vereinbart vorher einen Treffpunkt oder Kommunikationsplan.

Walkie-Talkies sind eine sinnvolle Ergänzung für die Kommunikation im Nahbereich – etwa im Mehrfamilienhaus, in der Nachbarschaft oder bei gemeinsamer Krisenvorsorge. Achte auf Geräte mit hoher Reichweite und Akkubetrieb (ggf. mit Ersatzakkus oder Ladekabel für Solar).

Hilfreiche Ausrüstung für Information und Kommunikation bei einem Stromausfall:

 

Hygiene

Ohne Strom fällt nicht nur das warme Wasser aus – auch die Wasserversorgung insgesamt kann zum Erliegen kommen. Toilettenspülung, Waschbecken und Dusche funktionieren spätestens dann nicht mehr, wenn der Wasserdruck sinkt oder ganz ausfällt. Hygiene wird zur Herausforderung, gerade wenn mehrere Tage keine normale Reinigung möglich ist.

Neben Feuchttüchern und Desinfektionsmitteln solltest Du deshalb auch zusätzliches Wasser für die Körperpflege einplanen – unabhängig vom Trinkwasser. Mit einem Waschlappen, einer Schüssel und etwas Seife kannst Du Dich auch ohne Dusche sauber halten. Für das Händewaschen nach dem Toilettengang oder vor dem Essen ist sauberes Wasser ebenso unverzichtbar. Ein Wasserkanister mit Zapfhahn hat sich hier bewährt.

Für die Notdurft solltest Du eine provisorische Toilette vorbereiten – etwa mit einem stabilen Eimer, Müllbeuteln und saugfähigem Material wie Katzenstreu oder Sägespäne. So kannst Du unangenehme Gerüche und hygienische Risiken vermeiden, selbst wenn keine Spülung mehr funktioniert.

Denk auch an die Müllentsorgung. Wenn die reguläre Abfuhr ausbleibt, brauchst Du stabile Müllsäcke, Klebeband oder verschließbare Boxen, um Abfall hygienisch zu lagern. Für Frauen sollten Menstruationsprodukte eingeplant werden, für Babys Windeln – je nach Haushaltszusammensetzung.

Hilfreiche Ausrüstung für die Hygiene bei einem Stromausfall:

  • Feuchttücher, Waschlappen, Desinfektionsmittel
  • Wasserkanister (z. B. mit Hahn) für Körperpflege und Händewaschen
  • Notfalltoilette (Eimer + Müllbeutel + Streu oder Hygienegranulat)
  • Müllsäcke (reißfest, verschiedene Größen)
  • Damenhygieneartikel
  • Windeln, Babypflegetücher
  • Waschschüssel, Seife, kleines Handtuch
  • Einmalhandschuhe (z. B. Nitril)
  • Toilettenpapier (nicht vergessen!)


Medizinische Versorgung

Wenn der Strom ausfällt, sind Apotheken geschlossen, Arztpraxen nur eingeschränkt arbeitsfähig, und medizinische Hilfe kann verzögert eintreffen. Deshalb ist eine eigene, gut ausgestattete Hausapotheke unverzichtbar – vor allem, wenn Du regelmäßig Medikamente brauchst.

Neben den Klassikern wie Schmerzmittel, Desinfektion und Wundversorgung solltest Du auch an Deine persönlichen Medikamente denken – insbesondere bei chronischen Erkrankungen. Halte diese stets in ausreichender Menge im Vorrat, idealerweise für mindestens zwei Wochen.

Auch Personen mit medizinischen Geräten (z. B. CPAP-Atemgerät, Insulinpumpe, Inhalator) benötigen besondere Vorbereitung – etwa durch Notstromlösungen, mobile Akkus oder alternative Anwendungsmethoden.

Prüfe regelmäßig den Zustand Deiner Medikamente: Ablaufdatum, Lagerungstemperatur und vollständige Verpackung sind entscheidend. Achte darauf, dass Du alles griffbereit und übersichtlich aufbewahrst – idealerweise in einer eigenen Notfallbox.

Hilfreiche Ausrüstung für die medizinische Versorgung bei einem Stromausfall:

  • Erste-Hilfe-Set
  • Desinfektionsmittel (Haut & Flächen)
  • Persönliche Medikamente (z. B. Blutdruckmittel, Insulin, Schilddrüsentabletten)
  • Medizinische Masken (FFP2 oder OP)
  • Handschuhe (steril und unsteril)
  • Inhalator, Asthmaspray oder andere medizinische Geräte (ggf. mit Notstromlösung)
  • Notfallmedikamente (z. B. Antihistaminika, Notfallpen)
  • Medikamentenplan und Dokumentation (ausgedruckt)


Bargeld und Dokumente

Im Alltag sind EC- oder Kreditkarte für viele selbstverständlich – doch bei einem Stromausfall funktioniert keine Kartenzahlung mehr. Kassensysteme, Geldautomaten und Zahlungsterminals sind alle auf Netz- und Stromversorgung angewiesen. Auch Online-Banking oder mobile Bezahl-Apps sind dann nicht mehr nutzbar.

Daher solltest Du immer etwas Bargeld in kleiner Stückelung im Haus haben. Ideal sind Scheine zwischen 5 € und 20 € sowie eine Handvoll Münzgeld. So kannst Du bei Bedarf Dinge wie Wasser, Lebensmittel oder Medikamente kaufen – falls einzelne Geschäfte mit Notstrom oder bar weiterverkaufen.

Neben Bargeld ist es wichtig, wichtige persönliche Dokumente schnell griffbereit zu haben. Dazu zählen Personalausweis, Reisepass, Krankenversicherungskarte, Impfausweis, Führerschein, Patientenverfügung, Medikationsplan und Versicherungsnachweise. Diese solltest Du am besten in Kopie, laminiert oder wasserdicht verpackt aufbewahren – zum Beispiel in einer Notfallmappe oder einem Dokumentenbeutel.

Wenn Du auf Medikamente oder spezielle medizinische Angaben angewiesen bist, lohnt sich auch eine ausgedruckte Notfallkarte mit wichtigen Informationen für Ersthelfer oder Behörden.


Besondere Bedürfnisse

Nicht jeder Haushalt ist gleich – deshalb braucht auch die Blackout-Vorsorge eine individuelle Anpassung. Kinder, Säuglinge, ältere Menschen, Pflegebedürftige, Menschen mit Behinderungen oder Haustiere haben ganz eigene Anforderungen, die Du bei Deiner Planung berücksichtigen solltest.

Für Säuglinge brauchst Du z. B. ausreichend Babynahrung, Windeln, Feuchttücher und Fläschchen. Auch ein manueller Flaschenwärmer oder Thermoskanne kann hilfreich sein. Kinder wiederum benötigen nicht nur kindgerechte Lebensmittel, sondern auch Ablenkung – etwa durch Bücher, Malzeug oder kleine Spiele, um Ruhe zu bewahren.

Pflegebedürftige Menschen sind oft auf Hilfsmittel oder Medikamente angewiesen. Prüfe, ob Du genug Verbrauchsmaterial, Hygieneartikel und Pflegezubehör im Haus hast – ggf. auch Einmalunterlagen oder Inkontinenzprodukte. Menschen mit mobilitätseinschränkenden Krankheiten oder Diabetes benötigen oft Geräte oder Kühlung, die ohne Strom gesichert werden müssen.

Auch Haustiere brauchen Futter, Wasser, Medikamente oder Streu – und nicht zuletzt Ruhe. Lagere Tierfutter trocken und plane Wasser extra ein, damit auch Deine tierischen Begleiter gut durch den Stromausfall kommen.

Hilfreiche Ausrüstung für besondere Bedürfnisse im Haushalt:

  • Babynahrung (Pulvermilch, Gläschen, Quetschbeutel)
  • Windeln, Feuchttücher, Wundschutzcreme
  • Kindgerechte Snacks, Trinkflaschen, Beschäftigungsmaterial (Malbuch, Spiele)
  • Medikamente und Hilfsmittel für pflegebedürftige Angehörige
  • Inkontinenzprodukte, Einmalunterlagen, Pflegehandschuhe
  • Tierfutter (Trocken- oder Nassfutter), Trinkwasser und Näpfe
  • Tiermedizin oder Notfallapotheke für Haustiere
  • Notfallausweis mit individuellen Gesundheitsdaten

Wie verhalte ich mich bei einem Blackout?

Ein guter Notfallplan beginnt nicht nur mit der Vorbereitung, sondern auch mit dem richtigen Verhalten im Ernstfall. Wenn der Strom plötzlich ausfällt, solltest Du systematisch und ruhig vorgehen, um Dich selbst und andere zu schützen. Wichtig ist: zuerst die Grundversorgung sicherstellen, dann Informationen sammeln und vorausschauend handeln.

Ruhe bewahren

Behalte die Nerven. Kontrolliere zuerst den Sicherungskasten – vielleicht ist nur eine Sicherung oder der FI-Schalter rausgeflogen. Erst wenn Du das ausschließen kannst, geh davon aus, dass es sich um einen größeren Stromausfall handelt.

Informationen einholen

Nutze batteriebetriebene oder Kurbelradios, um aktuelle Informationen über Ursache und Dauer des Ausfalls zu bekommen. Halte Dich über mögliche Evakuierungen oder Notfallmaßnahmen auf dem Laufenden. Gleichzeitig solltest Du den Akku oder die Batterien Deines Geräts schonen – Du weißt nicht, wie lange der Strom wegbleibt.

Strom sparen

Falls Du eine Notstromquelle nutzt, verwende sie gezielt: für Licht, Kommunikation, medizinische Geräte oder zum Kochen. Verzichte auf unnötige Verbraucher und schalte Geräte nur ein, wenn sie wirklich gebraucht werden.

Ressourcen einteilen

Verbrauche zuerst Lebensmittel mit kürzester Haltbarkeit. Nutze vorhandenes Trinkwasser sparsam und effizient. Direkt nach dem Stromausfall – solange noch Restdruck in den Leitungen ist – kannst Du z. B. eine Badewanne oder große Behälter mit Wasser füllen, um einen zusätzlichen Hygienevorrat anzulegen. Strukturiere den Alltag und schaffe Routinen, besonders wenn Kinder im Haushalt leben.

Kontakte pflegen

Halte Kontakt zu Nachbarn – besonders zu alleinlebenden, älteren oder hilfsbedürftigen Menschen. Tauscht Euch aus, unterstützt Euch gegenseitig und teilt Informationen. Gemeinschaft stärkt die Sicherheit und senkt die Belastung.

Für Unterhaltung sorgen

Wenn die Grundversorgung gesichert ist, kann ein Stromausfall ganz schön lang werden. Gerade mit Kindern ist Ablenkung wichtig. Bücher, Brettspiele, Bastelmaterial oder gemeinsames Vorlesen helfen gegen Langeweile und schlechte Stimmung.

Sicherheit im Auge behalten

Kerzen nur unter Aufsicht nutzen. Offenes Feuer nie unbeaufsichtigt lassen. Kontrolliere regelmäßig Deine Umgebung, verriegle Fenster und Türen und achte auf verdächtige Situationen. Sicherheit hat auch im Dunkeln oberste Priorität. Kerzen nur unter Aufsicht nutzen. Offenes Feuer nie unbeaufsichtigt lassen. Türen und Fenster sichern, wenn die Umgebung unruhig wird.

Was brauche ich, wenn ich mein Zuhause bei einem Stromausfall verlassen muss?

In den meisten Fällen ist es am sichersten, bei einem Stromausfall zuhause zu bleiben. Doch es kann Situationen geben, in denen das nicht mehr möglich oder sinnvoll ist – etwa, wenn der Stromausfall über Tage andauert, keine Vorräte mehr vorhanden sind oder eine Naturkatastrophe das Haus unbewohnbar macht.

Für solche Fälle ist es sinnvoll, einen Fluchtrucksack vorzubereiten – leicht, robust, griffbereit und auf rund 72 Stunden Selbstversorgung ausgelegt. Er ermöglicht Dir, auch unterwegs handlungsfähig zu bleiben und wichtige Dinge nicht zu vergessen.

Was genau in einen solchen Rucksack gehört, wie Du ihn packst und worauf Du achten solltest, erfährst Du im Beitrag aus der Themenwelt Krisenvorsorge: Fluchtrucksack. Dort findest Du auch eine ausführliche Packliste für Fluchtrucksäcke, die Du individuell anpassen kannst.

Fazit

Ein Blackout ist kein abstraktes Szenario mehr – er ist eine reale Möglichkeit in einer zunehmend vernetzten und verletzlichen Welt. Wer sich vorbereitet, verschafft sich nicht nur Sicherheit, sondern auch Ruhe und Handlungsspielraum in einer Ausnahmesituation. Die eigene Krisenvorsorge ist kein Zeichen von Angst, sondern Ausdruck von Verantwortung – für Dich, Deine Familie und Dein Umfeld.

Mit einem durchdachten Vorrat, funktionierender Notfallausrüstung und klarem Handlungsplan lässt sich auch ein mehrtägiger Stromausfall bewältigen. Entscheidend ist, im Ernstfall ruhig zu bleiben, Ressourcen bewusst einzusetzen und sich mit anderen zu vernetzen. Nicht zuletzt hilft eine gute mentale Vorbereitung, den Ausnahmezustand nicht nur zu überstehen, sondern aktiv zu gestalten.

Wie intensiv hast Du Dich mit dem Thema Krisenvorsorge und Stromausfälle auseinandergesetzt?
Teile Deine Tipps und Gedanken zur Krisenvorsorge in den Kommentaren mit der ASMC-Community!

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