Flecktarn

Camouflage: Flecktarn

Flecktarn ist die Bezeichnung für das aktuelle Tarnmuster der Bundeswehr, wo es bei Heer, Luftwaffe und Marine seit Anfang der 90er-Jahre zum Einsatz kommt.

 

Entwicklung und Geschichte

Das heutige Flecktarnmuster wurde Anfang der 90er-Jahre flächendeckend in der Bundeswehr eingeführt. Die Entwicklungsgeschichte des Musters reicht jedoch zurück bis in die 1930er-Jahre, da das ursprüngliche Prinzip bereits 1935 von Johan Georg Otto Schick im Auftrag der Waffen-SS entwickelt wurde. Diese war zugleich auch die erste Truppe, die ab 1938 mit Flecktarnmustern ausgestattet wurde. Im weiteren Verlauf entstanden mehrere Varianten und Weiterentwicklungen wie beispielsweise das Erbsen- oder das Eichenlaubmuster. In den 50er-Jahren wurde Flecktarn erneut zur Entwicklung der europäischen EVG-Uniform herangezogen. Das Projekt konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Stattdessen erfolgte bei der Bundeswehr die Einführung des Splittertarn M31, gefolgt von der olivfarbenen Uniform in den 60er-Jahren. 

Erst in den 70er-Jahren wurden erneut Versuche gestartet, ein Tarnmuster zu entwickeln. Beim Vergleich verschiedener Fünffarb-Muster wurde letztlich "Flecktarn B (groß)" ausgewählt, welches dem heutigen Flecktarn entsprach. Eine Einführung des Tarnmusters erfolgte aus politischen und finanziellen Gründen vorerst nicht. So dauerte es noch bis in die späten 80er-Jahre, bis das Muster in Form des "Kampfanzug 90" wieder auftauchte. Ende Februar 1991 begann die verbandsweise Einführung von Flecktarn innerhalb der Bundeswehr.

 

Weiterführende Informationen zum Flecktarnmuster

Verwendung außerhalb Deutschlands: Neben den Deutschen nutzten nur noch die belgischen Streitkräfte das Muster "Flecktarn B (groß)". Selbiges wurde im Jahr 2000 durch das dort nun gebräuchliche Puzzle- bzw. Jigsaw-Camouflage ersetzt. Daneben wird Flecktarn nur noch von wenigen anderen Einheiten, wie z.B. weißrussischen Polizei- und Milizeinheiten, verwendet. 

Tarnwirkung: Während der ersten zehn Jahre seit seiner Einführung galt das Flecktarnmuster wegen seiner sehr guten Tarnwirkung als eines der besten Tarnmuster überhaupt für bewaldetes Gelände. Die Ansprüche an Tarnmuster haben sich jedoch im Laufe der Zeit weiter verändert hin zu langlebiger und wandelbarer Tarnung, die eine Anpassung an Gelände und Lichtverhältnisse zulässt. 

Varianten: Eine bekannte Variante des heutigen Flecktarnmusters ist das fälschlicherweise häufig als Wüstentarn bezeichnete Tropentarn, wobei es sich um ein dreifarbiges Tarnmuster für trockene Regionen handelt, das auch beim Einsatz in Afghanistan verwendet wurde. Nicht mit Flecktarn verwandt ist dagegen das derzeit eingesetzte Wintertarnmuster. Hierbei handelt es sich nur um wenige, ausgefranste Flecken auf weißem Hintergrund. Weitere Varianten des Flecktarnmusters befinden sich derzeit in der Entwicklung. Dazu gehören beispielsweise ein echtes Wüstentarnmuster für Wüsten ohne Vegetation, ein Gebirgsflecktarn für felsige Landschaften und Hochgebirge sowie eine Variante für Ufergebiete.

 

Fragen: Flecktarn

Für welches Gebiet ist das Flecktarnmuster geeignet? 

Flecktarn ist in seiner Standardvariante für bewaldete Regionen geeignet. Die Variante Tropentarn hingegen lässt sich in Wüsten, wüstenähnlichen Regionen, lichten Wäldern und Steppen einsetzen, um auch dort eine möglichst hohe Tarnwirkung zu erzielen. 

 

Wer hat Flecktarn erfunden? 

Flecktarn in seiner heutigen Form ist eine Entwicklung der Bundeswehr.

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