Fliegerjacke

Fliegerjacken Die Fliegerjacke hat ihren Ursprung in den frühen Tagen der Luftfahrt und war zu jener Zeit Teil der militärischen Ausrüstung für Piloten, um sie vor Wind und Wetter zu schützen. Sie hat sich doch schon recht bald auch als normale bzw. zivile Alltagskleidung etablieren können und gilt bis zum heutigen Tag als zeitloser Mode-Klassiker. Im Grunde handelt es sich dabei um eine winddichte Blousonjacke, die ursprünglich nur aus Leder, mittlerweile aber auch aus Nylon gefertigt wird.

 

Ursprung der Fliegerjacke

In den Anfangstagen der Luftfahrt boten die Cockpits der frühen Propellermaschinen nur unzureichend Schutz vor den herrschenden Witterungseinflüssen. Vor allem gegen Kälte und Nässe musste der im Freien sitzende Pilot gewappnet sein. Anfangs, während der Pionierzeit, war hierfür noch die normale Arbeitskleidung ausreichend. Mit der schnell voranschreitenden Entwicklung erhöhte sich jedoch die Leistungsfähigkeit der Flugzeuge. Sie konnten schneller und höher fliegen, was zu härteren Bedingungen für die Piloten führte.

Anfangs wurden hierfür noch lange, gefütterte Regenmäntel mit doppelten Knopfreihen verwendet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde man im Zuge der Weiterentwicklung bei Frankreichs Motorradfahrern fündig. Seit Beginn der 20er-Jahre wurden für diese besondere Lederjacken gefertigt, die deutlich kürzer und eng geschnitten waren. Durch die kurze Ausführung wurde verhindert, dass der Fahrer auf der Jacke saß, was seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt hätte. Zu deren Gunsten wurden auch die Ärmel möglichst schlank gehalten.

Auf dieser Grundlage wurde mit dem Modell A-1 erste richtige Fliegerjacke entwickelt, welche dann im November 1927 bei den U.S.-amerikanischen Luftstreitkräften eingeführt wurde. Hierbei handelte es sich um eine kurze Jacke aus Pferdeleder mit Strickbündchen an Ärmeln, Kragen und Taille sowie zwei auf der Vorderseite angenähten Pattentaschen. Verschlossen wurde sie noch mit Hornknöpfen. Der zu dieser Zeit noch als revolutionär geltende Reißverschluss folgte erst später mit Einführung des Nachfolgemodells A-2. Dieses Modell verfügte zusätzlich noch über eine bis zum Kragen verschließbare Windschutzleiste sowie Schulterklappen für Rangabzeichen. Das Rückenteil bestand nun aus einem einzigen Stück Leder. Darüber hinaus wurde die A-2 mit Baumwollfutter versehen, da diese besser wärmte als die zuvor verwendete Seide.

Die A-2 setzte neue Maßstäbe - sowohl bei der militärischen als auch der zivilen Mode mit der Geburt des Blousons. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Fliegerjacke des Typs A-2 zur Standardbekleidung für fliegendes Personal bei der United States Army Air Force (USAAF). Im weiteren Verlauf entstanden unterschiedliche Versionen, die aus anderen Lederarten wie z. B. Ziegenleder gefertigt wurden. Mit dem Modell M-422 wurde bei der US-Navy ein Gegenstück eingeführt. 1950 wurde die Jacke in G-1 umbenannt. Als Neuerungen kam der Lammfellkragen und Bewegungsfalten am Rücken hinzu.

 

Weiterentwicklung zur Bomberjacke

Anfang der 40er-Jahre wurden erste Fliegerjacken aus Nylon entwickelt und ab 1947 in Form der "Type B-15B" offiziell eingeführt. Damit kam man dem Wunsch der Piloten nach, ihnen leichtere und zugleich wärmere Jacken zur Verfügung zu stellen. Die B-15B konnte die Ansprüche sogar noch übertreffen, da sie wärmer, leichter und zudem noch widerstandsfähiger als ihr Vorgängermodell war. Das Modell bewährte sich in der Praxis hervorragend, da es mehr Bewegungsfreiraum in den immer enger werdenden Cockpits bot. Beim Ein- und Aussteigen blieben die Piloten nicht mehr an Schaltern hängen und das Anlegen eines Fallschirms wurde einfacher. Im Laufe der Zeit waren ähnliche Modelle wie z. B. B-15C und L-2A mit zum Teil nur rein optischen Veränderungen im Einsatz gewesen, bevor 1958 das Modell MA-1 eingeführt wurde. Dieses Modell in grün wurde fortan als einziges an die Piloten ausgegeben und später als Bomberjacke bekannt.

 

Fragen: Fliegerjacke

Wie unterscheiden sich Fliegerjacken von Bomberjacken?

Die aus Nylon bestehenden Bomberjacken sind eine Weiterentwicklung der anfangs nur aus Leder gefertigten Fliegerjacken. Die heutige Bomberjacke geht zurück auf das amerikanische Modell MA-1. Im zivilen Bereich gilt die Bomberjacke auch heute noch als praktische Freizeit- und Arbeitsjacke.

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