Karambit Messer

Das Karambit ist ein klauenförmiges Messer, dessen Ursprung in Malaysia, den Philippinen und Indonesien liegt. Charakteristischstes Merkmal ist seine Form, da Klinge und Griff einen Bogen beschreiben. Ebenso typisch ist der Ring am Ende des Griffs, mit dem das Messer am kleinen Finger eingehängt wird.

 

Herkunft und Merkmale des Karambits

Das Karambit lässt sich von der Form her am ehesten mit einer Sichel vergleichen, die auf die Größe eines Messers gebracht wurde. Daran lässt sich schon erkennen, dass es ursprünglich als landwirtschaftlich genutztes Werkzeug konzipiert wurde und in manchen Ländern womöglich noch heute bei der Reisernte dient. Dabei wurde es vor allem von Frauen eingesetzt. Die ältesten Nachweise dieses Messers reichen zurück bis ins 11. Jahrhundert.

Die Klinge des Karambits ist meist einseitig geschliffen, der Griff mit ausgeprägten Griffmulden versehen. Normalerweise handelt es sich dabei - entsprechend dem Original - um Messer mit feststehender Klinge. Es gibt aber auch als Klappmesser ausgeführte Varianten.

Der ursprüngliche Einsatzzweck des Karambits kann auch heute noch von Vorteil sein. Gerade im Bereich Survival wird die Klinge für ihre guten Dienste bei Schneid- und Erntearbeiten geschätzt. Für gröbere Arbeiten (z. B. Abhacken von Ästen, Batoning) ist sie jedoch nicht geeignet. Gleiches gilt für Arbeiten, bei denen präzise Stiche erforderlich sind. Gerade gegenüber Multifunktions- oder Outdoormessern ist die Funktionalität stark eingeschränkt.

 

Zunehmende Popularisierung des Karambits

Das Karambit kommt bei den Kampfkünsten Pencak Silat und Kali zur Anwendung. Im Zuge von deren Popularisierung auch in westlichen Ländern wurde das Karambit ab den 70er-Jahren bekannter. Für diese Kampfsportarten sind zudem spezielle Trainingsmesser mit stumpfer Klinge erhältlich, um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten. Einen regelrechten Bekanntheitsschub gab es jedoch durch das im Jahr 2012 veröffentlichte Videospiel "Counter-Strike: Global Offensive" (CS:GO), in dem das Karambit in zahlreichen und sehr farbenfrohen Ausführungen als Nahkampfwaffe vorkommt. Daneben tauchte das Messer auch in diversen Actionfilmen wie z. B. "Stirb langsam" (Die Hard) auf. Mittlerweile führen die meisten großen Hersteller von Messern auch Karambits in ihrem Sortiment.

Vielen Besitzern dient dieses Messer in erster Linie als Sammlerstück, zumal das Einsatzspektrum gegenüber normalen Outdoormessern eher gering ausfällt. Das ist vor allem auf die etwas ausgefallene Form und die daraus resultierende aggressive Optik zurückzuführen. Im Laufe der Zeit wurde das Design jedoch mehr und mehr modernisiert, weswegen einige Exemplare kaum noch etwas mit dem Werkzeug von einst zu tun haben. Solche Varianten eignen sich auch nur noch in geringfügigem Maße oder gar nicht mehr für ihren ursprünglichen Einsatzzweck, die Reisernte.

 

Fragen: Karambit Messer

Wie sind Karambits rechtlich zu bewerten?

In Deutschland gilt das Karambit als Waffe nach dem Waffengesetz. Erwerb und Besitz sind ab dem vollendeten 18. Lebensjahr erlaubt. Die durchschnittliche Klingenlänge liegt bei 10,5 Zentimetern. Vom Bundeskriminalamt wird ein Messer dieser Bauart als Hieb- und Stoßwaffe klassifiziert, stellt dabei jedoch fest, dass es sich bei diesem Messer nicht um ein Faustmesser handelt. Der Einsatz wie bei einem Faustmesser sei bestimmungsgemäß nicht vorgesehen. Vielmehr handele es sich dabei um eine Hieb- und Reißwaffe.

 

Wie werden Karambitmesser getragen?

Bei einem Modell mit feststehender Klinge, kann eine normale, der Form des Messers angepasste Scheide verwendet werden, um das Karambit am Gürtel oder einem Tragegurt zu tragen. Kleinere Ausführungen lassen sich auch als Stiefel- oder Halsmesser (Neck Knive) tragen. Kann das Messer zusammengeklappt werden, kommen noch diverse weitere Tragevarianten hinzu. Je nach Größe kann das Karambit als Schlüsselanhänger, in entsprechenden Etuis oder einfach in der Hosentasche transportiert werden.

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