Feuerstahl

Feuer bei jeder Gelegenheit

Wir alle kennen die klassischen Methoden zum Feuer machen. Dabei bringen Feuerzeuge, Streichhölzer und Co einige Nachteile mit sich, die Du mit einem Feuerstahl umgehen kannst. Insbesondere bei Bushcraftern und im Survival Training sind diese nützlichen Helfer ein fester Bestandteil der Ausrüstung. Aber auch Trekker führen oftmals einen Feuerstahl mit sich, der ihnen die beste Grundlage dafür liefert, auch unter widrigsten Bedingungen ein Feuer machen zu können.

 

Was ist ein Feuerstahl überhaupt?

Streng genommen ist die Bezeichnung Feuerstahl gar nicht die Richtige für einen Feuerstarter, da die praktischen Helfer heutzutage gar nicht mehr aus Stahl gefertigt werden. Der Begriff geht vielmehr ins Mittelalter zurück, als man anhand eines Schlageisens versucht hat, ein Glutnest zu entzünden. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich der Begriff Feuerstahl dennoch so etabliert, dass man ihn heute auch als Synonym im Sprachgebrauch verwendet.

Die handelsüblichen Zündsteine werden inzwischen aus Auermetall oder Mischmetallen gefertigt. Ein Auermetall ist eine Metalllegierung und wird auch als Cer-Eisen bezeichnet. Dieses hat im Periodensystem die Ordnungszahl 58 und gehört zu den Metallen der seltenen Erden. Sein Name verdankt das Auermetall seinem Erfinder Karl Auer von Welsbach, der an drei verschiedenen Varianten geforscht hat.

Zu Beginn seiner Forschungsarbeit hat er gereinigtes Cerium für die Zündsteine verwendet. Dieses war allerdings extrem teuer in der Anschaffung und trieb die Kosten für den Feuerstarter massiv in die Höhe. Somit hat man dann weiter geforscht und zu dieser Legierung noch Lanthan hinzugefügt. Dieses hat dafür gesorgt, dass der Zündstein aus dem Auermetall 2 besonders gut klimmende Funken erzeugte. Aber auch diese Variante war extrem teuer und nur für wenige erschwinglich. Beim Auermetall 3 hat man schließlich ungereinigtes Cerium verwendet, das zu deutlich geringeren Preisen eingekauft werden konnte. Die günstigen Marktpreise sowie die herausragende Funktionalität dieser Legierung hat schließlich dazu beigetragen, dass sich das Auermetall bis heute hin durchgesetzt hat.

Dieses findet sich neben dem klassischen Feuerstarter auch noch im Zündstein von Feuerzeugen wieder und liefert durch seinen enormen Funkenschlag die beste Grundlage fürs Feuer machen unter erschwerten Bedingungen. Lediglich 30 % der handelsüblichen Feuerstarter werden heutzutage noch aus Eisen gefertigt. Hierbei wird ein deutlich größerer Kraftaufwand benötigt, um ein Feuer zu entzünden.

Im Gegensatz hierzu benötigt ein Feuerstahl, der zum Großteil aus dem Auermetall 3 besteht, dagegen nur wenig Kraftaufwand, um viele Einzelfunken zu erzeugen. Hierdurch sind sie nicht nur besonders langlebig, sondern auch besser dosierbar und präzise auf das Zundernest anwendbar.

 

Was sind die Vorteile vom Feuerstahl gegenüber Feuerzeugen und Streichhölzern?

Nachdem wir Dir die Geschichte des Feuerstahls etwas näher gebracht haben, wollen wir Dich nicht weiter auf die Folter spannen und zu den wesentlichen Fakten kommen. Und Fakt ist einfach: Ein Feuerstahl ist ein absolutes Muss! Durch seine vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten ist er Feuerzeugen und Co weit überlegen und verdient definitiv einen Platz in Deiner Ausrüstung!

Das liegt vor allem an seiner Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit. Im Gegensatz zu den bekannten Varianten lässt Dich ein Feuerstarter selbst im Regen nicht stehen! Sowohl Streichhölzer als auch Feuerzeuge reagieren sehr empfindlich auf Feuchtigkeit und sind nahezu unbrauchbar, wenn sie erst einmal nass geworden sind.

Genauso sieht es natürlich auch in Sachen Wind-Resistenz aus. Während Du mit Deinem Feuerstahl auch im Sturm kleine Einzelfunken entzünden kannst, wirst Du mit den bekannten Hilfsmitteln häufig im Stich gelassen.

Auch in puncto Lagerung und Schmutz-Empfindlichkeit macht es Dir ein Feuerstahl um ein Vielfaches leichter. Völlig anspruchslos kannst Du ihn an wirklich jedem Ort in der Tasche verstauen, ohne dass er an Funktionalität verliert.

Natürlich solltest Du es Dir nicht unnötig schwer machen und soweit es die Gegebenheiten erlauben, Dein Feuerzeug benutzen. Für den Fall der Fälle raten wir Dir aber trotzdem dazu, immer einen Feuerstahl in Deiner Tasche zu haben. Hiermit bekommst Du auch unter widrigsten Bedingungen zu jeder Zeit ein Feuer an!

 

Easy going - So nutzt Du Deinen Feuerstahl!

Ein Feuerstahl funktioniert durch Reibung und entzündet dadurch viele kleine Einzelfunken, mit denen Du Deinen Zunder zum Glühen bringst. Hierzu musst Du das Material durch einen scharfen Gegenstand von Deinem Feuerstahl abtragen. Die gelösten Metallspäne fangen durch die enorme Reibungshitze an zu glühen und sorgen schließlich für den gewünschten Funkenflug!

Am besten eignet sich zum Abtragen ein scharfes Messer, das durch seinen ergonomischen Griff besonders gut in der Hand liegt. Das ist wichtig, damit Du möglichst gleichmäßig einen festen Druck auf die gesamte Fläche vom Feuerstahl ausüben kannst. Neben einem Messer kannst Du auch einen Striker dazu nutzen, das Material abzutragen. Diese sind in der Regel schon im Lieferumfang enthalten, sodass Du direkt startklar bist.

Am besten hältst Du Deinen Feuerstarter nur wenige Zentimeter vom Zunder weg, damit die Funken möglichst präzise auf die Oberfläche des Materials treffen. Wenn ein Funke zu klimmen beginnt, nimmst Du das Glutnest in die Hand und pustest zart auf die klimmende Oberfläche. Dadurch wird sich ein stabiles Glutnest bilden, das Du schließlich auf die restlichen Brennstoffe an der Feuerstelle setzt, damit diese sich entzünden. Durch stetiges Pusten beschleunigst Du diesen Vorgang und erzeugst innerhalb weniger Sekunden durch die hohe Sauerstoff-Zufuhr eine große Flamme.

 

Zunder für Dein Feuer – So wirst Du mit Deinem Feuerstahl erfolgreich sein!

Beim Feuer machen kommt es nicht nur auf die richtige Technik an, sondern vielmehr auf den passenden Brennstoff! Hier gilt der Grundsatz: Je grober die Struktur und je trockener das Material, desto besser wird es später auch brennen!

Damit Du nicht planlos im Wald umher irrst und auf Anhieb das passende Zunder-Material findest, haben wir hier noch ein paar Tipps für Dich zusammengefasst. Insbesondere Birkenrinde ist ein sehr beliebter Brennstoff, da sie ätherische Öle enthält, die sich besonders leicht entzünden lassen. Gleiches gilt auch für harzhaltiges Holz, das die Brennbarkeit um ein Vielfaches steigert.

Darüber hinaus eignen sich aber auch Alltags-Gegenstände ideal dazu, mit ihnen ein Feuer zu entfachen. So kannst Du beispielsweise einen Damen-Tampon als Zunder zweckentfremden. Hierzu musst Du die Watte auseinander zurren, damit Du eine möglichst feine Oberfläche hast. Das kannst Du übrigens genauso auf ein Taschentuch anwenden, indem Du die einzelnen Lagen voneinander trennst. Auch hier gilt wieder der Grundsatz: Je größer die Oberfläche, desto besser kannst Du das Material mit Deinem Feuerstahl entzünden!

 

Fragen: Feuerstarter

 

Welche bewährten Techniken gibt es zum Feuer machen?

Gerade Bushcrafter beherrschen unzählige Möglichkeiten, ein Feuer zu entzünden. Die bekannteste Form ist es jedoch, durch Reibung Wärme zu erzeugen. Darüber hinaus besteht aber auch noch die Möglichkeit, durch Licht oder verschiedene chemische Verfahren einen Funkenschlag zu erzeugen.

Den Möglichkeiten zum Feuer machen sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt. Vom Hand- bzw. Bow Drill über Feuer sägen bis hin zum Feuer pumpen stehen Dir viele Varianten zur Auswahl. Selbst mit einem kaputten Handy oder einer Batterie bist Du imstande, den Zunder zum klimmen zu bringen. Das funktioniert natürlich auch mit einer Lupe und sogar einer einfachen Blechdose.

Für Ungeübte empfehlen wir dennoch, auf einen Feuerstahl zurückzugreifen. Diese garantieren Dir auch in schwierigen Situation, dass Du innerhalb kurzer Zeit ein Feuer machen kannst.

 

Wie lange hält sich ein Feuerstahl?

Ein Feuerstahl punktet neben seiner überlegenen Funktionalität vor allem auch mit seiner Langlebigkeit! Als Faustregel geht man von etwa 10.000 Zündungen aus, bis das Material restlos abgetragen ist.

Wie lange Dein Feuerstarter letztlich hält, hängt ganz vom Nutzerverhalten und dessen Erfahrung ab. Während ein erfahrener Bushcrafter in maximal 2 bis 3 Zündungen seinen Zunder entfacht, dauert es beim Ungeübten auch gerne ein Dutzend mal. Dementsprechend schnell nutzt sich natürlich auch Dein Feuerstahl ab.

 

Woran erkennt man einen guten Feuerstahl?

Hier empfehlen wir Dir die Nutzung eines Mischmetallstabs. Diese erzeugen viele kleine Einzelfunken und lassen sich besonders leicht abtragen. Ein weiterer Punkt, an dem Du einen hochwertigen Feuerstarter erkennst, ist dessen Striker. Dieser sollte extrem scharf sein, um einen guten Abrieb zu erzielen. Striker aus Blech hingegen verringern den Abrieb und machen es Dir dadurch schwerer, Deinen Zunder zu entfachen.

 

Gibt es irgendwelche Nachteile beim Feuerstahl?

Hier können wir wirklich nur Kleinigkeiten finden, die kaum nennenswert sind. Das einzige, was sich hier im Vergleich zu Feuerzeugen oder Streichhölzern etwas nachteilig erweisen könnte, ist dessen Gewicht, das jedoch nur minimal höher ist. Wenn man das ganz kritisch betrachtet, könnte auch das minimal größere Packmaß einen Nachteil darstellen.
Wie Du siehst, handelt es sich bei den Nachteilen aber wirklich um Kleinigkeiten. Seine überlegene Funktionalität macht ihn quasi unzerstörbar und unter jeder Bedingung einsetzbar. Selbstverständlich lässt sich eine Kerze oder ein Lagerfeuer leichter mit dem Feuerzeug anzünden. Wann auch immer es die Gegebenheiten erlauben, solltest Du es Dir nicht unnötig schwer machen und auf die bekannten Helfer zurückgreifen. Trotzdem schadet es wie bereits erwähnt nicht, wenn Du einen Feuerstarter für den Notfall in Deiner Ausrüstung parat hast.

Zurück zum Blog

Hinterlasse Deine Gedanken hier

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung genehmigt werden müssen.