Wasseraufbereitung in der Wildnis

Wasseraufbereitung in der Wildnis

Wasserbeschaffung kann in der Wildnis zur überlebenswichtigen Herausforderung werden – besonders bei Hitze, langen Märschen oder fehlender Ausrüstung. Doch mit den richtigen Techniken und etwas Improvisation lässt sich auch in schwierigen Situationen wertvolle Flüssigkeit finden.

Ob Du durch trockene Täler ziehst oder in feuchtem Wald unterwegs bist – das Wissen um natürliche Wasserquellen und geeignete Filtermethoden gehört zu den wichtigsten Grundlagen im Survival oder Bushcraft. In diesem Beitrag zeige ich Dir, worauf Du achten solltest, um der Dehydration zu entkommen – und welche Tricks Dir selbst dann helfen, wenn weit und breit kein Bach in Sicht ist.

Natürliche Quellen erkennen und nutzen

Die Natur bietet uns viele Möglichkeiten, um an trinkbares Wasser zu gelangen – vorausgesetzt, Du weißt, worauf zu achten ist. Grundsätzlich gilt: Fließendes Wasser ist stehenden Gewässern vorzuziehen. Achte auf Klarheit, Geruch, tierisches Leben und Vegetation – sie geben Dir Hinweise auf Qualität und Sauberkeit.

  • Quellen & Bäche: Ideal sind Quellläufe im Gebirge oder klare Gebirgsbäche mit sichtbarem Boden.
  • Morgentau: Frühmorgens kannst Du mit Stoff oder Kleidung Tau von Gräsern und Blättern sammeln.
  • Pflanzen als Indikator: Schilf, Moose oder wasserliebende Büsche deuten oft auf Feuchtigkeit im Boden hin.
  • Tropfsteinhöhlen: Kondenswasser an Höhlenwänden ist oft trinkbar, wenn keine Verunreinigungen sichtbar sind.

Wasser reinigen: Filter & Abkochen

Auch wenn Wasser sauber aussieht, kann es Bakterien, Viren oder Parasiten enthalten. Daher solltest Du es immer filtern oder abkochen, bevor Du es trinkst. Für unterwegs empfehle ich kompakte Wasserfilter, die mechanisch arbeiten und zuverlässig Schwebstoffe und Keime entfernen.

Alternativ kannst Du Wasser mindestens 5 Minuten sprudelnd kochen. Nutze dafür einen Hobo-Ofen, Gaskocher oder ein improvisiertes Feuer – und ein robustes Gefäß wie eine Tasse oder Topf aus Edelstahl.

Improvisierte Wasserversorgung

Hast Du weder Bach noch Quelle in Reichweite, ist Einfallsreichtum gefragt. Mit einfachen Mitteln kannst Du dennoch Wasser sammeln oder aus Pflanzen extrahieren:

  • Verdunstungssack: Plastiktüte über grüne Zweige stülpen – durch Sonne entsteht Kondenswasser.
  • Gruben-Kondensator: Ein Loch mit Folie auslegen, Stein in die Mitte, Becher drunter – durch Verdunstung und Kondensation fließt Wasser in den Becher.
  • Pflanzenwasser: Einige Pflanzen wie Bambus speichern trinkbare Flüssigkeit. Vorsicht: Nur ungiftige Arten verwenden!

Fazit

Die Fähigkeit, Wasser in der Wildnis zu finden und aufzubereiten, gehört zu den wichtigsten Überlebenstechniken. Mit etwas Vorbereitung – etwa einem Filter im Gepäck – bist Du auch in trockenen Gebieten auf der sicheren Seite. Und mit Kreativität und dem richtigen Wissen kannst Du sogar aus der Umgebung Flüssigkeit gewinnen, wenn alle Stricke reißen.

 

(Dieser Beitrag ist erstmals erschienen im ASMC-Kundenmagazin Ausgabe 2 - Winter 2024)

Welche Methoden zur Wassergewinnung hast Du schon getestet? Teile Deine Tipps und Erfahrungen unten in den Kommentaren!

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